• Demographie unterstützt Branchen-Wachstum
• Gute Rahmenbedingungen in NRW und Düsseldorf
• Oft hochspezifische Immobilienlösungen erforderlich

LifeScience Branche in Deutschland

In den letzten Jahren hat die LifeScience-Branche in Deutschland ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet. Der Umsatz der Branche stieg kontinuierlich an, was vor allem auf Innovationen in den Bereichen Biotechnologie, Pharmazeutik und Medizintechnik zurückzuführen ist. 2020 erreichte der Umsatz einen Höhepunkt von über 40 Milliarden Euro, was auch durch die hohe Nachfrage nach biotechnologischen Produkten und Impfstoffen im Zuge der COVID-19-Pandemie begünstigt wurde. Parallel dazu wuchs die Zahl der Beschäftigten in der Branche erheblich. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg auf über 200.000, mit vielen neuen Stellen in Forschung, Entwicklung und Produktion. Diese positive Entwicklung spiegelt Deutschlands starke Position in der globalen LifeScience-Landschaft wider und wird durch umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie durch die Unterstützung von staatlicher Seite gefördert. Darüber hinaus wird im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die Biotechnologie als Schlüsseltechnologie benannt, der Förderung und regulatorische Erleichterung zugesagt wird. Der dort enthaltene Satz „Wir werden Deutschland zum weltweit innovativsten Chemie-, Pharma- und Biotechnologiestandort machen“ ist ein klares Signal für den Standort Deutschland.

Auch auf europäischer Ebene zeigt sich die Bedeutung der Branche in mehreren strategischen Projekten, etwa der wegweisenden „Boosting Biotechnology and Biomanufacturing in the EU“-Initiative, die in ein EU-Biotechnologie-Gesetz münden soll.

Die aktuellen Geschäftsaussichten sind trotz des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds positiv, nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung: „Die Nachfrage nach pharmazeutischen und biotechnologischen Produkten made in Germany or Europe wird global als leicht steigend eingeschätzt“, so ein Ergebnis der Studie „Life Sciences Executives Flash Report“ der Managementberatung Horváth. So erwarten zwei Drittel der befragten CxOs ein Ergebniswachstum von über fünf Prozent sowohl im laufenden Jahr als auch für 2026. Auch wollen die Unternehmen wieder stärker in ihre europäischen Standorte investieren. So planen zwei Drittel beispielsweise, ihre regionalen R&D-Investitionen in diesem Jahr aufzustocken. Darüber hinaus gehen trotz eines verstärkten KI-Einsatzes fast 40 Prozent der Unternehmen für das laufende Jahr von einem steigenden Personalbedarf aus, die Hälfte von einer stabilen Personalstärke und nur elf Prozent von einem Personalabbau.

NRW und Düsseldorf: Wirtschaftsstandort

Auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen entfällt rund ein Fünftel des gesamten deutschen Bruttoinlandsprodukts. Diese wirtschaftliche Stärke wird durch eine hohe Kaufkraft und einen breiten Mittelstand getragen, der die wirtschaftliche Stabilität und Dynamik der Region sichert. Die Wirtschaftsstruktur in NRW ist äußerst divers, und umfasst Branchen wie die Chemieindustrie, den Maschinenbau, die Elektrotechnik und viele weitere.

Die Region bietet einen direkten Zugang zu einem riesigen Kundenmarkt. Innerhalb eines Umkreises von 200 Kilometern um die Landeshauptstadt Düsseldorf leben über 46 Millionen Menschen, was mehr als in den Metropolregionen London oder Amsterdam ist.

Starke Unterstützungsstrukturen, innovative Medizin- und Forschungseinrichtungen sowie hervorragende Infrastruktur machen den Standort besonders attraktiv für Investitionen und Unternehmensgründungen.

Düsseldorf ist einer der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte in Europa. Beste Standortbedingungen und ein sehr hohes Maß an Lebensqualität zeichnen das internationale Wirtschaftszentrum aus. Zentral auf dem europäischen Kontinent gelegen, hervorragend angebunden durch seinen internationalen Flughafen, ist Düsseldorf eine Stadt der kurzen Wege.

In der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt mit ihren rund 616.000 Einwohnern sind mehr als 37.600 Unternehmen ansässig, viele davon mit ihren deutschen und europäischen Hauptsitzen. Neben zwei DAX-Unternehmen (Henkel und Rheinmetall AG) finden sich dort auch drei MDAX-Unternehmen (GEA Group AG, Gerresheimer AG und LEG Immobilien AG) sowie drei SDAX-Unternehmen (Ceconomy AG, Douglas Group und Metro AG). Unter den fünf größten Städten Deutschlands hat Düsseldorf mit die zweithöchste Unternehmensdichte mit 585 Unternehmen je 10.000 Einwohner*innen. Mehr als jedes sechste Unternehmen in Düsseldorf hat internationale Wurzeln. Allein zwischen 2016 und 2022 stieg die Zahl internationaler Unternehmen um über 27 %, also um etwa 1.000 Firmen.

Eine Sonderstellung hat der Wirtschaftsstandort für Unternehmen aus Japan: Mit allein 410 japanischen Unternehmen im Stadtgebiet und insgesamt 650 Firmen in NRW ist die Region Düsseldorf der größte Japanstandort in Kontinentaleuropa. Viele japanische Unternehmen haben ihre Europa- oder Deutschlandzentralen hier eingerichtet und profitieren von dem starken Wirtschaftsumfeld sowie der erstklassigen Infrastruktur, um ihre Märkte zu erschließen.

In der aktuellen Studie „European Cities and Regions of the Future 2025“ von fDi Intelligence, die europäische Städte und Regionen hinsichtlich ihrer Attraktivität für ausländische Direktinvestitionen bewertet, schneiden Nordrhein-Westfalen und Düsseldorf erneut hervorragend ab. Düsseldorf beispielsweise erreicht in der Kategorie "Großstädte" Rang 4 im Gesamtranking, Rang 5 im Bereich fDi-Strategy, Rang 4 für Wirtschaftsfreundlichkeit, und Rang 3 bei „Economic Potential.

Sowohl für Nordrhein-Westfalen als auch für Düsseldorf wird für die nächsten Jahre mit einem weiter steigenden Bruttoinlandsprodukt gerechnet.

NRW und Düsseldorf: Standort für den LifeScience Sektor

Ein wesentliches Standortkriterium für LifeSience-Firmen ist die räumliche Nähe zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen, sowie ein großes Angebot an Fachkräften. Daher haben sich entsprechende räumliche Cluster herausgebildet. Über 500 Life-Science-Unternehmen, darunter 118 mit einem klaren Fokus auf Biotechnologie, machen Nordrhein-Westfalen mit über 5.780 Beschäftigten zu einem führenden Innovationsstandort in Europa. Im bevölkerungsreichsten Bundesland erwirtschaften diese Kern-Biotechnologieunternehmen rund 11 % des gesamten deutschen Biotechnologie-Umsatzes. Darüber hinaus verzeichnet Nordrhein-Westfalen die höchste Anzahl biotechnologischer Patentanmeldungen in Europa, und verfügt zudem über die höchste Dichte an Wissenschafts- und Spitzenforschungseinrichtungen in Deutschland. Die Wissenschaftslandschaft im Bereich Biotechnologie bildet in Nordrhein-Westfalen 56 Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

Zahlreiche Technologie- und Gründerzentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten bieten Unternehmen optimale Rahmenbedingungen. Derzeit sind in 22 dieser Zentren insgesamt 155 Biotech- und Life-Science-Unternehmen ansässig. Diese Zentren fungieren als Innovationsplattformen und fördern die Vernetzung zwischen Hochschulen, Unternehmen und Investoren.

Die Zahl der nordrhein-westfälischen Life-Sciences-Unternehmen insgesamt ist in 10 Jahren um fast 60% gewachsen, die der dedizierten Biotech-Firmen um rund 120%.

Düsseldorf befindet sich im Herzen des rheinischen Biotech-Clusters BioRiver, einer der führenden Biotechnologiestandorte in Deutschland. Diese Region zeichnet sich durch eine einzigartige Konzentration international renommierter Universitäten und Forschungsinstitute aus. Mit Qiagen und Miltenyi Biotec haben die beiden größten Biotech-Unternehmen Deutschlands ihren Sitz in der BioRiver-Region.

Insgesamt haben sich in der Region Düsseldorf etwa 100 Unternehmen aus dem Life-Sciences-Sektor angesiedelt, darunter auch globale Akteure wie Qiagen, Dynavax, Charles River, UCB, Bayer CropScience, Medtronic und Henkel. Hinzu kommen zahlreiche Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe. Diese Vielfalt an Unternehmen und Einrichtungen macht Düsseldorf zu einem bedeutenden Standort für die Life-Sciences-Branche in Deutschland und illustriert dessen Innovationskraft.

Hier eine Auswahl einiger dieser Firmen am Standort Düsseldorf und Umgebung:

Zudem bietet das Life Science Center Düsseldorf innovativen Start-ups und Unternehmen im Bereich Life Sciences sowie verwandter Spitzentechnologien eine ideale Umgebung zur Entwicklung ihrer Ideen. Angeboten werden zum Beispiel Businessnetzwerk und Branchenmeetings. Zu den Mietern gehören das Universitätsklinikum Düsseldorf sowie unter anderem folgende Unternehmen aus dem Bereich BioTech:

Düsseldorf beherbergt mit der Heinrich-Heine-Universität eine besonders forschungsstarke Hochschule im Bereich des LifeScience Sektors. Zusätzlich sind in Düsseldorf weitere bedeutende Forschungseinrichtungen ansässig, darunter das Deutsche Diabetes-Zentrum, das Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung und das Biologisch-Medizinische Forschungszentrum.

Beispiel für eine Ansiedlung in Düsseldorf: Standortentscheidung und Immobilienlösung

Für ihre Arbeit benötigen LifeScience- und Bio-Tech-Unternehmen neben Büros oftmals besondere Flächen wie Reinräume oder Labore, mit hochspezialisierten Ausstattungen. Doch nicht nur Neubauten kommen dafür in Frage – auch der Umbau von Bestandsgebäuden kann die beste Lösung bieten. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Unternehmen Bio-Techne, ein führender LifeScience-Akteur, der sich jüngst für einen Umzug von Mainz – einem ebenfalls etablierten LifeSciene-Standort – nach Düsseldorf entschieden hat. Die Entscheidung für den Campus YORCKS in Düsseldorf Derendorf zeigt, dass Labore auch in Bestandsgebäuden realisiert werden können. Dabei unterscheiden sich die technischen Anforderungen zum Teil erheblich vom klassischen Büroausbau.

Bei einem Büroleerstand, der im Düsseldorfer Marktgebiet bereits seit dem Jahr 2020 kontinuierlich steigt, und sich zum Ende des ersten Quartals 2025 auf annähernd 1,1 Mio. m² summiert, können kluge Ansätze ein Gewinn für alle Seiten sein: Im besten Fall können Büroleerstände abgebaut werden, indem die Flächen nutzer-spezifisch umgebaut werden. Hierzu sind allerdings nicht alle Eigentümer bereit.

„Die Konzeption und Realisierung von Laboren ist ein aufwendiger Prozess, der sich jedoch lohnt. In Zeiten, in denen kreative Lösungen für die Vermarktung leerstehender Büroflächen gefragt sind, zeigt sich der hier verfolgte Ansatz als besonders erfolgreich.“
- Johann Mikhof, Director Leasing & Investment bei Avison Young in Düsseldorf.

Quellen: Avison Young, Wirtschaftsförderung Düsseldorf, lifescience-dus.de, Wikipedia, bio.nrw.de